Patrícia Pinheiro, Oboe
Inspiriert von der Erzählkunst ihres Großvaters, der die portugiesische Tradition mündlich überlieferter Lieder pflegte, entwickelte Patrícia Pinheiro eine Leidenschaft dafür, ihre eigenen Geschichten zu erzählen – sowohl mit als auch ohne Oboe. Nach ihrem Bachelorabschluss in Portugal zog Patrícia Pinheiro im Alter von 21 Jahren nach Deutschland, wo sie ihren Master-Abschluss an der HfMDK in Frankfurt erwarb. Seitdem hat sie an zahlreichen Projekten teilgenommen und mit Orchestern wie der Klassischen Philharmonie Bonn, der Philharmonie Leipzig, dem Anhaltischen Theater Dessau, dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, dem Harzer Theater, dem Ensemble Ulysses, dem Ensemble Reflektor und weiteren Formationen zusammengearbeitet. Sie trat bei Festivals wie dem Festival Manifeste in Paris, dem Kunstfest Weimar, der Altonale und dem Warschauer Herbst auf. Patrícia Pinheiro war auch an interdisziplinären Projekten beteiligt, darunter eine Inszenierung von ›Falstaff‹am Staatstheater Gießen und zuletzt ›Solastalgia‹am Schauspiel Frankfurt, ein Projekt, das ihr Interesse an Improvisation und Elektronik weckte. Ihre Leidenschaft für Improvisation hat sich über die Oboe hinaus entwickelt, und im letzten Jahr arbeitete sie bei der Ausstellung ›Extended Playground‹von Tarek Atoui im GFZK Leipzig mit und trat dort auf. Seit 2022 ist Patrícia Pinheiro Akademikerin an der Bühnenakademie TONALI, wo sie verschiedene Bildungs- und Sozialprojekte entwickelt hat, darunter Projekte mit Schulen in Hamburg und ihr Solokonzert für Oboe und Elektronik. Zurzeit nutzt sie ein Stipendium von TONALI, um ein künstlerisches Interventionsprojekt namens ›À Mesa‹ in Portugal zu realisieren. Seit 2015 entwickelt sie mit großer Leidenschaft soziale Projekte, um Kunst und Musik in Krankenhäuser und Organisationen wie »APPACDM« und »Pais em Rede« zu bringen. In Deutschland hat sie Projekte mit „Über den Tellerrand“ und dem Deutschen Filmmuseum in Frankfurt initiiert, wo sie hauptsächlich mit Gruppen mit Migrationshintergrund als freie Mitarbeiterin arbeitet. Im September 2023 nahm sie an einer Residenz mit dem Titel ›Urban Citizenship‹teil und erhielt ein Kreativstipendium, mit dem sie künstlerische Interventionen in den Städten Dessau und Berlin umsetzte. In ihrer Freizeit widmet sie sich gerne neuen Handwerkskünsten, von Keramik bis Stickerei, und verwirklicht DIY-Projekte. Außerdem liebt sie es, Städte ohne Stadtplan zu erkunden.
Patricia Pinheiro ist Stipendiatin der Kunststiftung NRW.